Die Ansprüche an Verfügbarkeit und Leistung werden immer höher. Schon lange sind daher Load Balancer kein „nice to have“ sondern die einzige Option die Administratoren bleibt, um diese Ziele zu erreichen. Trotzdem ist der Einsatz nicht so trivial wie es auf den ersten Blick scheint. Der Einsatz von Load Balancer muss sorgfältig geplant und umgesetzt werden.
Load Balancing ist aber nicht gleich Load Balancing. Es kommt immer darauf an, um welche Dienste es geht, da sich diese sehr in ihrem Verhalten unterscheiden. Traditionell werden Load Balancer bei hochfrequentierten Webservern eingesetzt. Je nach Szenario gibt es Varianten mit oder ohne SSL offloading und verschiedene Arten der Lastverteilung selbst. Hier kommt es darauf an, wie die einzelnen Sessions der Clients verteilt und auch wieder zugeordnet werden sollen. Dies richtet sich dann im speziellen danach, welche Anforderungen die Web-Applikation selbst erfordert.
Da aber immer höhere Anforderungen an die Verfügbarkeit auch an Dienste, wie zum Beispiel Groupware-Lösungen oder Terminal-Services gestellt werden, kommen hier ebenfalls Load Balancer immer öfter zum Einsatz. Häufiger als bei Terminal-Servern kommen Load Balancer bei Groupware-Lösungen wie Microsoft Exchange Clustern zum Einsatz. Aber gerade bei Terminal-Servern sind Load Balancer ein interessanter Ansatz und eine gute Alternative gegenüber der Microsoft Lösung zur Lastverteilung. Load Balancer die auf Terminal-Services spezialisiert sind, prüfen zur Lastverteilung die tatsächliche Last auf den Terminal-Servern und verteilen die Benutzer nicht einfach nach der Anzahl auf die Server.
Wichtig ist auch, dass die Load Balancer in der Lage sind abgebrochene Sitzungen von Benutzern bei der erneuten Anfrage auf den jeweils richtigen Terminal-Server zu verbinden. Ist dies nicht der Fall, kann der Benutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit seine alte Sitzung nicht mehr aufnehmen. Zu diesem Zweck muss der Load Balancer in der Lage sein, mit den Session Cookies der RDP Sitzung bzw. mit dem Session Broker kommunizieren zu können.
Ein Vorteil des Einsatzes von Load Balancer für Terminal-Server ist die Möglichkeit diese Systeme als virtuelle System auf den ESX-Servern zu betreiben. Da hier kein SSL offloading und somit keine SSL-Prozessoren benötigt werden, ist es auch nicht nötig, diese Systeme als Hardware zu betrieben. Dies spart Kosten und Ressourcen beim Einsatz der Systeme und erhöht deren Verfügbarkeit über die VMware-Umgebung selbst.
Der Einsatz von Load Balancer ist entgegen der häufig anzutreffenden Annahme, dass diese Systeme kostenintensiv sind, weitaus günstiger als gemein hin angenommen. Je nach Szenario ist der Einsatz von Load Balancer gegenüber der herkömmlichen Lastverteilung nahezu kostenneutral. Da die Kosten somit keine primäre Entscheidungsgrundlage sind, überwiegen die Vorteile der Load Balancer Lösung. Jeder der vor einer solchen Entscheidung oder Einführung neuer Systeme steht, sollte sich auf jeden Fall mit dem Thema Load Balancer beschäftigen.
Bei Fragen zu Load Balancer stehen wir wie gewohnt zur Verfügung.