Datengrab Netzlaufwerk im Zeitalter der Randsomware

Die Bezeichnung Datengrab trifft für die meisten Shares zu. Auf den größten Teil der dort liegenden Daten ist seit Monaten oder gar Jahren nicht mehr zugegriffen worden. Niemand traut sich diese zu löschen, weil kaum noch einer weiß warum diese seinerzeit gespeichert worden sind und die Anzahl dieser Dateien wächst unaufhörlich. Die Daten bzw. die Dateien die man sucht, findet man oft gar nicht oder sucht eine sehr lange Zeit nach ihnen. Die Daten belegen Platz im Storage, im Backup und müssen im Fall der Fälle auch wiederhergestellt werden. Vor allem verlängert das “unnütze” Volumen die Zeit der Wiederherstellung.

Es wird also Zeit sich noch mal eingehend Gedanken zum Thema Dateiablage zu machen. Das Ergebnis kann ja auch sein, dass man nichts ändern möchte oder auch vielleicht nicht kann, weil es die Rahmenbedingungen einfach nicht hergeben. Aber zumindest sollte man trotzdem den aktuellen Zustand hinterfragen und prüfen, ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt, Dateien abzulegen. Auch gehört in diesem Zusammenhang das traditionelle RAID auf den Prüfstand.

Seit gut zwei Jahren ist der Storage Markt im Wandel, viele neue Hersteller sind aufgetaucht und teilweise auch schon wieder verschwunden oder aufgekauft worden. Zumindest haben sie den Markt und auch die Technologien im Bereich Storage in Bewegung gebracht und andere Ansätze und Ideen aufgezeigt. Grundsätzlich basieren viele dieser neuen Ansätze auf den vorhandenen Lösungen der großen Clouds. Aber genau dadurch skalieren sie besser, funktionieren anders und bieten je nach Rahmenbedingungen einen deutlichen Mehrwert.

In diesem Beitrag hier im Blog geht es nicht darum die eine, die beste Lösung aufzuzeigen, denn die gibt es nicht. Eine Lösung gibt es immer nur für eine Anforderung und die ist sehr oft sehr verscheiden. Vielmehr sollen hier Denkanstöße und ein anderer Blickwinkel in Sachen Dateiablage aufgezeigt werden.

Eine Möglichkeit ein traditionelles Share abzulösen ist ein Object Store. Hier gibt es Lösungen auf Basis von OpenSource bis zu denen von Herstellen wie zum Beispiel Quantum, die schon sehr lange Zeit im Bereich Storage tätig sind. Google, Amazon & Co. nutzen schon sehr lange objektbasierende Speicher, S3 ist nichts Anderes. Die Vorteile hier sind Versionierung, kein herkömmliches RAID, sehr skalierbar und eine sehr hohe Verfügbarkeit. Lösungen auf Basis eines Object Stores sich näher anzusehen, kann auf keinen Fall schaden, wenn man sich schon jetzt oder absehbar am Limit des herkömmlichen Shares bewegt.

Um den Bogen zur Randsomeware zu schlagen, bieten dann die Object Stores durch die Versionierung einen einfachen Weg zurück zu den Versionen die es vor der Verschlüsselung gab. Wenn man hingegen noch nicht genug Daten für ein Object Store hat, denn das wird erst ab einer entsprechenden Größe was Anzahl der Objekte und das Volumen angeht wirtschaftlich, kann man über Technologien wie Continous Data Protection von Datacore nachdenken. Hier hat man eine Zeitmaschine auf Storage Ebene und kann entsprechend zurück, bis auch hier der Zustand vor der Verschlüsselung durch die Randsomware erreicht ist. Datacore ist natürlich viel mehr als nur die Zeitmaschine, es ist eine vollwertige Storage Virtualisierung, mit all den Vorteilen die eine solche Lösung zusätzlich zur Verfügung stellt.

Arbeitet man hingegen oft mit verteilten Teams, dann bieten sich Web Anwendungen an, seien es hier Dropbox-Clone wie Seafile oder Kollaborationslösungen wie Share Point, Confluence und was es da sonst noch alles gibt. Durch deren Versionierung und da es sich hier eben nicht um ein traditionelles Share handelt, sind die Gefahren der Randsomware weniger groß. Natürlich sind diese Anwendungen kein kompletter Ersatz, sie decken Teilbereiche ab, deren Größe je nach Anforderung sehr schwankt. Trotzdem stellen solche Lösungen eine mögliche Alternative da.

Es kann auch gut sein, dass es eine Mischung aus allen modernen Arten des Speicherns von Dateien ist, welche genau die Lösung darstellen, die benötigt werden. Aber wenn man nicht darüber nachdenkt und sich offen mit dem Thema auseinandersetzt kann und wird sich auch nichts ändern. Aber etwas ändern muss ishc in jeden Fall, denn immer mehr anwachsende Datengräber nützen niemanden und somit völlig sinnfrei.