Supportende von Windows XP und Office 2003

In ein paar Tagen ist es soweit – Microsoft stellt den Support für Windows XP und Office 2003 ein. Ab dem 8. April wird es keine Updates oder was noch wichtiger ist, keine Security Fixes mehr geben. Zudem stellen auch viele Hersteller von Antiviren Software den Support ihrer XP Versionen ebenfalls ein. Es ist also höchste Zeit alle XP Arbeitsplätze und Office 2003 zu ersetzen, denn die Angreifer warten nur auf den Moment, wenn es von Microsoft keine Updates mehr gibt.

In der letzten Zeit konnte man oft das Argument hören, dass es sehr wenig Updates und Fixes für XP und Office gab. Aber die Schlussfolgerung, dass damit alle Lücken soweit geschlossen seien ist mit Sicherheit die Falsche. So wie es scheint warten die Angreifer nur darauf ihre jetzt schon bekannten Lücken auszunutzen, aber eben nicht bevor Microsoft diese ggf. noch schließen würde. Wer also nun glaubt, sein XP und Office weiter verwenden zu können der irrt sehr. Es ist brandgefährlich diese Produkte in Zukunft noch zu verwenden.

Aber was ist an dem Supportende denn so überraschend? XP und das Office sind über 10 Jahre alte Produkte und das in der IT! Betrachtet man die Sache Objektiv, so muss man Microsoft danken, dass hier ein Produkt so lange unterstützt wurde. Technologisch gesehen bedeutet dies aber auch, dass hier eine 10 Jahre alte Technologie immer noch zum Einsatz kommt. Bedingt durch das Alter des Systems funktionieren viele Dinge nicht mehr so wie so sollen und wichtige Sicherheitsfunktionen sind gar nicht erst vorhanden. Da hilft einem auch nicht der Satz – Aber es funktioniert ja noch alles. Nein tut es eben nicht! Es mag sich zwar für den Anwender „noch“ so anfühlen als würde es gehen, aber unter der Haube liegen die Probleme – und das nicht zu knapp.

Die IT Welt ist immer im Wandel und dieser Wandel nimmt immer schneller an Fahrt auf. Daher braucht es Systeme die mit diesem Wandel Schritt halten können und die auch für diesen Wandel gemacht sind. XP und Office 2003 sind es nun mal nicht.  Der Server 2003 ist der nächste Dinosaurier den die Evolution einholen wird. Vor 10 Jahren gab es noch keine Cloud, kein so umfassendes mobiles Arbeiten, keine Tablets und Smartphones die so leistungsstark waren. Da nützt auch kein Gezeter und Gejammer. Die Zeit der Systeme ist abgelaufen und damit muss man sich nun Abfinden, ob es nun einem passt oder nicht. Jetzt ist der Zeitpunkt bzw. deren Ende da.

All diejenigen die bis jetzt noch nichts gemacht haben,  stehen nun vor einem großen Problem. Aussitzen wird nicht funktionieren – Handeln ist jetzt die einzige Option. Wichtig ist jetzt nur, dass man diesen Zwang des Handelns als große Chance ansehen muss, denn genau das ist er. Jetzt ist man gezwungen die alten Zöpfe endgültig abzuschneiden um neue Wege beschreiten zu können. Hier eröffnen sich nun die Pfade der traditionellen und festgefahrenen IT zu verlassen und die Gelegenheit beim Schopfe zu ergreifen. Auch wenn es um die Windows Welt geht sollte man das Apple Motto „Think different“ aufnehmen und „revolutionäre“ Gedanken für die Neuausrichtung zulassen. Nur so können sich Synergien ergeben die vorher nicht möglich gewesen wären. Neues Denken neue Möglichkeiten – man muss es nur wollen und den Mut haben.

Die moderne IT bietet genug an Möglichkeiten um die Ablöse von XP und Office 2003 zu ermöglichen. Beim Office ist es einfach, hier hilft ein Update auf eine neue Version. Bei den Arbeitsplätzen die unter XP laufen ist ein einfaches Update in den meisten Fällen keine Option. Die Systeme auf denen XP läuft sind meist genauso in die Jahre gekommen wir das Betriebssystem selbst. Hier fehlt es schlicht an den nötigen Ressourcen um ein aktuelles Windows Betriebssystem zu betreiben. Somit scheidet ein „einfaches“ Update aus. Eine Option wäre den Arbeitsplatz-PC einfach mit einem neuen System und somit Betriebssystem zu ersetzen. Wie man es früher immer gemacht hat. Dies ist aber jetzt der Punkt anders zu denken! Weil man es früher so gemacht hat, muss es jetzt nicht automatisch richtig sein. Es kann, muss es aber nicht.

Muss es wirklich ein physikalischer Arbeitsplatz-PC auf oder unter dem Schreibtisch sein? Ein System was vielleicht viel mehr Leistung hat, als es je vom Anwender und dessen Anwendungen benötigt wird? Muss man wirklich so sinnfrei Energie verschwenden und mit den Ressourcen des Planeten umgehen und zudem aus Sicht der Unternehmen unnötige Kosten verursachen? Die klare Antwort ist hier nein, muss man nicht. Es geht auch mit deutlich weniger Ressourcen und Energieverbrauch. Hier zeigt uns die Technologie eines Tablets was alles möglich ist und wie lange hier die Akkulaufzeiten sind. Ähnliche Technologien gibt es auch für den Desktop – diese nennen sich u.a. ThinClients. Das ist so ein Gedanke, den man ernsthaft aufgreifen und bis zum Ende durchdenken muss. In den meisten Fällen ist das die Lösung des XP Problems mit Hilfe von Terminal-Servern, Desktop- und Applikations-Vertualisierung, bzw. eine Kombinationen aus den Techniken.

Hält man am „Thing different“ fest, ist die Ablöse von XP das beste was nach mehr als 10 Jahren passieren konnte. Seien Sie mutig und beschreiten Sie die neuen Wege und Sie werden überrascht sein, was für nicht geahnte Möglichkeiten sich plötzlich auftun werden. Als IT kann man seinen Anwendern Dienste und Optionen anbieten die vorher nicht möglich gewesen wären. So nutzen die Anwender die Dienste so, wie sich das die IT bzw. das Unternehmen vorstellt. Wenn man dies als IT nicht tut, dann nutzen die Anwender die Dienste die im Internet zur Verfügung stehen ohne sich Gedanken um die Sicherheit der Daten zu machen. Denn das eine ist gewiss, Anwender sind was „alternative“ Wege oder „Lösungen“ angeht sehr kreativ diese zu finden und zu nutzen.

Ein ganz einfaches Beispiel ist der Zugriff auf seine Mails mit (privaten) mobilen Geräten. Wie hoch wird denn hier wohl die Dunkelziffer sein, von Anwendern die einfach ihr Outlook mit einem Cloud-Dienst synchronisieren oder eine Weiterleitung aller Mails auf ein externes privates Postfach nutzen um von unterwegs an ihre Mails zu kommen? Dieses gilt uneingeschränkt für den Zugriff auf Dokumente die man noch am Abend oder am Wochenende von zu Hause bearbeiten will. Es gibt wohl mehr inoffizielle Home-Offices als man denkt.

Das Ende von XP und Office 2003 ist nun die Chance die sich, wenn auch für manchen plötzlich eröffnet um jetzt das richtige zu tun – die eigene IT wieder aktiv gestalten und die modernen Möglichkeiten mit all ihrem Potential auszuschöpfen.