IPv6 rückt unaufhörlich näher und wer sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat, muss es jetzt tun um nicht unter Zeitdruck zu kommen. Leser der salutec Kundenzeitung werden diesen Themenkomplex kennen, aber IPv6 ist ein so wichtiges Thema, dass es hier im Blog zusätzlich behandelt werden muss.
IPv6 ist komplex und nicht trivial! Besonders bei der Einführung sind viele Dinge zu beachten und es müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Try and Error wird nicht funktionieren, da die Abhängigkeit von einer funktionierenden IT Infrastruktur zu groß ist, um sich Fehler in Form von Ausfallen durch Fehlkonfigurationen zu erlauben. Daher ist eine sorgfältige Planung unumgänglich.
Um die eigene Infrastruktur auf den richtigen Weg zu bringen, sind viele Dinge zu beachten. Der erste Schritt ist die Bestandsaufnahme von Netzwerkkomponenten, Gateways, Routern, Systemen und Anwendungen. Der nächste Schritt ist die Bewertung der vorhandenen Struktur im Hinblick auf IPv6. Auf dieser Basis und den definierten Zielen wird dann ein Konzept zu Umsetzung entwickelt.
Unabhängig von den IPv6 Fähigkeiten der aktuellen Infrastruktur gilt es vor allem jetzt noch unter IPv4 Struktur in die vorhandene Infrastruktur zu bringen. Struktur heißt vor allem eine automatische Adressvergabe, einen fehlerfreien DNS und eine nutzbare Namenskonvention zu implementieren. Der nächste Schritt ist die Umstellung auf FQDN und die Beseitigung aller „Altlasten“ der fest hinterlegten IP-Adressen. Vor allem der letzte Punkt ist oft mit viel „Fleißarbeit“ verbunden, da in der Vergangenheit als Quick’n Dirty Lösung häufig die IP statt dem Namen verwendet wurde.
Ohne diesen so wichtigen Schritt, um Struktur in die Infrastruktur zu bekommen, braucht man keinen Gedanken an IPv6 zu verschwenden. Die Rahmenbedingungen müssen vor den weiteren Schritten stimmen, sonst ist das Projekt „IPv6“ von vornherein zum Scheitern verurteilt. Vor IPv6 sind zunächst mal die Hausaufgaben zu machen, dann geht es weiter.
Ausblick: IPv6 – Teil 1, „Hausaufgaben“