Jahresrückblick 2016

Da ist sie wieder, die Zeit in der die Jahresendzeitfiguren mit Flügeln die Schaufenster und Auslagen zieren. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, es wird nun wieder unweigerlich Zeit für den Jahresrückblick und man fragt sich, wo ist denn nur die Zeit geblieben. Was hat die IT Welt in 2016 bewegt? Auch soll der Blick über den Tellerrand nicht unberücksichtigt bleiben.

Das Jahr 2016 war unbestritten das Jahr der Ransomware, denn so viele befallenen Systeme und namhafte Opfer gab es in dem Ausmaß noch nie. Vor allen fällt hier die Professionalität der Cyber Kriminellen auf, sich ständig an die Gegenmaßnahmen anpassenden Code, Support-Teams die die Opfer beim Überweisen der BitCoins zur Hand gehen oder auch Anleitungsvideos auf den üblichen Plattformen. Auch war 2016 das Jahr in dem (D)DoS Attacken eine neue Quantität und auch Qualität bekommen haben. Die (D)DoS Angriffe mit 665 Gbit/s auf den Blog von Brian Krebs, einen Sicherheitsforscher, nach dem er im ‚Darknet’ einen großen Online Shop eines DoS Attack Anbieters aufgedeckt hatte. Eine der größten Angriffe überhaupt folgte dann später auf den Anbieter Dyn und seine kommerziellen DNS Dienste mit 1,1 Tbit/s von IoT Geräten auf Basis von GRE und SYN Flood’s. Durch diesen Angriff waren unter anderem so große Dienste wie Twitter betroffen. Zweifelsohne ist 2016 eines der Jahre in der IT Welt was ein gänzlich neues Level in Sachen Cyber Crime aufgezeigt hat. Auch nicht zu vergessen der Angriff auf die Telekom Router mit knapp einer Million betroffenen Kunden oder die Black Nurse Attack. Leider war das wohl nur der Anfang, wenn man sieht, wie wenig Wert doch viele Anbieter und auch Anwender auf die IT Sicherheit legen. Jetzt könnten wir (salutec) sagen, wir haben es ja vorher gesagt und es stimmt auch. Denn vor mehr als einem Jahr gab es hier im Blog einen Beitrag, der vor den Gefahren des IoT warnte. Leider trifft es jetzt nicht so ganz zu, denn dieses Ausmaß ist noch viel schlimmer als damals aufgezeigt. Yahoo darf sich in Sachen negativen und falschem Verhalten aber ganz an die Spitze stellen. Wer sich schon in 2014 über 500 Millionen Account Daten entwenden lässt, es erst mal nicht bemerkt hat oder haben will, dann noch versucht die Sache zu vertuschen, statt umgehend die eigenen Anwender zu warnen, müsste eigentlich den Laden dichtgemacht bekommen. Bei dieser ganz bewussten Täuschung ging es nur ums Geld, genauer um den Verkaufspreis selbst. Ob Internet Dinosaurier oder nicht, so etwas zu tun, ist mehr als nur dumm, es ist unverantwortlich. Vor allem auch deshalb, weil immer mehr an’s Licht kommt, was bei Yahoo gelaufen ist. Nicht umsonst haben immer mehr Yahoo Mitarbeiter aus dem Bereich IT Sicherheit das Unternehmen verlassen. Yahoo hat nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern auch ein massives Layer-8 Problem in der Unternehmensführung. Ein sehr wichtiges Thema der ganzen Caber-Angriffe in 2016 ist der Einbruch in Systeme zur Industriespionage, nicht zuletzt Thyssen-Krupp die damit an die Öffentlichkeit gegangen sind, wurden in 2016 Opfer solcher Angriffe. Wer hier immer noch glaubt, kein potentielles Opfer zu sein, der irrt, es ist nur die Frage wann und nicht on es einen treffen wird.

Blickt man auf das Jahr zurück, dann fällt es einem schwer, sich an andere Themen zu erinnern, die es in 2016 auch noch gab. Aber was wäre ein Jahresrückblick ohne diese Themen?! Hier eine kleine Auswahl der Themen die in Anbetracht der Ransomware, Cyber-Einbrüche und (D)DoS Angriffe etwas untergegangen sind.

Da gab es Millionen von kabellosen Tastaturen, die mit einer 90 Euro Hardware abgehört werden können, weil die Hersteller in Sachen sichere Kommunikation sich mehr als nur amateurhaft angestellt haben.

Ein anderes Thema was viele Nutzer von Consumer Internet Zugängen gefreut haben dürfte, ist der Fall des Routerzwangs, auch wenn dies nur teilweise erfolgreich war. Das gleiche gilt in Sachen der WLAN Störerhaftung bei Gast WLAN Zugängen. Hier gilt leider auch, viel gewollt, mit gefährlichen Halbwissen gute Absichten gehabt zu haben, aber doch nicht wirklich was erreicht.

Google’s AlphaGo KI schlägt Lee Sedol, einem der weltbesten Go-Spieler. Es war vielleicht nicht ganz fair, denn Google verfügt mit all seinen Rechenzentren über so viele Ressourcen, die alle gegen einen standen, jedoch zeigt es aber auch, wie leistungsfähig heute schon KI’s sind. Um beim Thema HPC zu bleiben, hat China noch mal eins draufgelegt und sich den Platz 1 der Top 500 gesichert. Der Supercomputer mit dem Namen TaihuLight auf ARM Basis (nicht x86_64) mit einem eigenen Linux ist seit diesem Jahr der unangefochtene Spitzenreiter der Top500. Mit “nur” 15,3 MW Leistungsaufnahme benötigt das System weniger als die Nummer Zwei (Tianhe-2) mit 17,8 MW bei dreifacher Compute-Leistung.

Der IPv6 Traffic knackt die 20% Marke – es tut sich also etwas.

Natürlich wollen wir auch den einen oder anderen „Geburtstag“ in 2016 nicht vergessen:

Vor 10 Jahren stellte SGI IRIX ein, das IRIX Dateisystem XFS gibt es seit 15 Jahren für Linux und hat dieses Jahr noch ein Feature Upgrade bekommen. Es ist auch noch immer eines der Dateisystem erster Wahl wenn es um große Volumes oder Shares geht.

Vor 15 Jahren kam der erste Apple iPod auf den Markt und hat seitdem die komplette Musikindustrie umgekrempelt und viele der großen Player einfach vom Markt gefegt.

Vor 20 Jahren: Juniper Networks wird gegründet und hat Stand heute im Carrier und ISP Bereich Cisco den Rang abgelaufen. Das ganz große Thema bei Juniper ist NFV, da dürfte der Vorsprung vor Cisco & Co. noch größer sein.

Vor 25 Jahren; Tim Berners-Lee stellt www in die UseNet Gruppe hypertext. Das war der Anfang von was ganz Großen und heute sind wir beim Web 2.0 und darüber hinaus.

Vor 75 Jahren (1941) Inbetriebnahme des Zuse Z3. Ok, Web 2.0 und NFV war zu der Zeit noch kein Thema, aber wenn man so will ist der Z3 einer der Urväter der IT an sich.

Da sind wir auch schon wieder am Ende, wenn auch nicht einem umfassenden Jahresrückblick. Aber es war wieder ein sehr besonders Jahr, mit Kunden, Partnern und all den anderen was uns sehr viel Freude bereitet hat. Natürlich gab es auch wieder die stressigen Momente, trotzdem überwiegt das Positive mehr als nur deutlich und das ist das Verdienst aller, daher bleibt uns nur an dieser Stelle wieder allen Danke zu sagen, für das vergangene Jahr. Wir wünschen allen, die uns in welcher Form auch immer begleiten, frohe, besinnliche und entspannte Festtage mit ihren Familien und Freuden. Eine noch schöne Adventszeit und ein glückliches 2017. Bleiben sie alle gesund und auf ein hoffentlich gutes neues Jahr.