Plötzlich ist es wieder soweit und es wird Zeit für einen Rückblick auf das vergangene Jahr. In der IT vergeht die Zeit so schnell und hektisch, dass man sich gar nicht in Erinnerung rufen kann, was im vergangenem Jahr so alles passiert ist oder welche „Geburtstage“ es gegeben hat. Trotzdem oder gerade deshalb soll sich die Zeit genommen werden und um passend zur aktuellen Zeit etwas Endschleunigung stattfinden zu lassen.
Auf was blickt man zurück im Jahr 2014?! Es ist gar nicht mal so einfach die wichtigen oder interessanten Themen aus dem Wust an Informationen herauszufiltern. Was ist es Wert hier berücksichtig zu werden und was nicht. Welchen Maßstab soll man ansetzen? Zugegeben es ist nicht ganz einfach, hier die richtige Wahl zu treffen. Vor allem sollen ja auch Dinge dabei sein, die dem Leser ein Lächeln ins Gesicht bringen sollen und wenn es nur ein kleines ist.
Zu den Dingen die bei den Administratoren kein Lächeln hervorrufen werden gehören zweifelsohne der OpenSSL Bug, der Bash Bug oder Shellshock Lücke, der SSLv3 Poodle Attack, die Router Backdoor oder der massenhafte Fritz!Box Hack. Die monatlichen Lücken die mit dem Microsoft Patch-Day geschlossen werden, mag ich nicht aufzählen, da dies zu mühselig ist.
Die Marke Nokia gibt es nicht mehr, Microsoft stellt diese ein. Das Internet der Dinge oder Smart Home oder wie man es auch immer nennen möchte erobert die Haushalte. Mal wieder die Themen Breitbandausbau und Netzneutralität. Windows XP wird in Rente geschickt, genau wie das dazu passende Office. Das gleiche gilt für Apple’s Snow Leopard, hier wird ebenfalls der Support eingestellt. Microsoft stellt Windows 10 vor und überspringt mal eben die Version 9, weil diese zu sehr ein das missliebige Windows 8 erinnert. Man könnte jetzt einen Zusammenhang zu Apples Mac OS X konstruieren, um wenigstens mit der Versionsnummer gleichzuziehen – muss man aber nicht. Wenn schon die Browser ihre Versionsnummer eher inflationär benutzen, dürfen die Betriebssysteme dem nicht nachstehen. Nicht vergessen werden darf, dass Firefox ein Facelift bekommen und fast wie Google’s Chrome aussieht. Aber das scheint wohl dem aktuellen Design-Hype geschuldet zu sein. Dazu zählt auch das Flat-Design was endlich mit den unansehnlichen 3D Effekten aufräumt und somit eher positiv zu sehen ist. Dabei ist das Flat-Design ein alter Hut, LCARS hatte das schon 1987(!), wenn auch nur im Star Trek Universum.
Apropos alter Hut, IBM’s System/360 wurde 50 (!) Jahre alt und als z-Series gibt es dieses System immer noch – Chapeau!
Vor dreißig Jahren gab es noch ein paar bemerkenswerte Produkte die das Licht der Welt erblickten und sehr vieles beeinflusst haben was es noch heute gibt.
1984:
IBM stellt seinen PC AT Standard vor.
DEC (digital) stellt die VAX Microstation 1 mit VMS als OS vor.
Apple stellt den Macintosh mit einem legendären Werbespot vor.
Am 3. August des gleichem Jahres erreichte die erste eMail Deutschland – 10 Jahre später auch der erste Spam.
Vor zwanzig Jahren oder anders, 1994 wurde im Silicon Valley eine Firma mit dem Namen Mosaic Communications Corporation gegründet. Die sich im gleichen Jahr unter dem eher bekannten Namen Netscape Communications umbenannte und den Netscape Navigator 1996 veröffentlichte. Ursprung des Navigators war NSCA Mosaic aus dem auch der IE hervorging. Indirekt auch der Mozilla bzw. später dann Firefox der direkt auf dem Netscape Code basierte. Ebenfalls vor zwanzig Jahren stellte die Firma iOmage ihr ZIP Drive vor, mit dem es möglich war 100MB auf 3,5“ Disketten zu speichern.
Zurück zur Gegenwart bzw. fast: Nach 15 (!) Jahren setzen die großen deutschen Mail-Provider TLS ein um den Mailtransport zwischen ihren Servern abzusichern. Zeitnah ist jetzt nicht der Begriff der einen als erstes dazu einfällt. Dafür nutzt es das Marketing in TV Spots, die eine nicht vorhandene Sicherheit und ein „wir tun was“ suggeriert was jeglicher Grundlage entbehrt. Eine echte Ende-zu-Ende Verschlüsselung sieht nun mal anders aus. Vielleicht erwartet man einfach nach nunmehr eineinhalb Jahren NSA Skandal zu viel – anders ist es auch nicht zu erklären. Was gab es noch zu diesem Thema? Nach Auffassung einiger Politiker gibt es ein Supergrundrecht Sicherheit – aha. War mir bis dato auch fremd – vielleicht ist mir auch einfach nur etwas entgangen. Die einzig wahre Aussage der Politik 2014 war, dass das Internet für uns alle Neuland ist. Dazu reihen sich auch Urteile wie das Recht auf Vergessen oder das Leistungsschutzrecht ein. Wenn wir schon beim Thema Verlage sind, dann gab es noch ein Thema was vielleicht von vielen gar nicht wahrgenommen wurde. Ein paar Verlage haben die Kommentarfunktion in ihren Online-Auftritten wieder entfernt oder stellen diese nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Der Grund ist einfach, die eigene Leser sind zu kritisch und üben deutliche Kritik am so oft herbeigerufenem Qualitätsjournalismus. Das behagt vielen Redaktionen nicht und passt auch nicht in ihre Traumwelt, in der ihre Leser alles ohne zu hinterfragen hinnehmen und nur die Informationen bekommen, die ihnen die Redaktion aus großer Gnade gewährt. Früher gab es halt nur die Leserbriefe aus denen man eine Auswahl treffen konnte, nach dem was einem genehm war und hatte zudem noch die Möglichkeit „zu kürzen“ – mit anderen Worten, selbst hier lag die Macht bei der Redaktion. Online ist das eben nicht mehr der Fall, aber bevor man sich mit der eigenen Leserschaft auseinandersetzen muss, ist es bequemer die Kommentare einfach abzuschalten. Aber nun genug des Rückblicks
Wir hoffen bei unseren Lesern mit dem kleinen Rückblick, wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die eine oder andere Erinnerung hervorgerufen zu haben an die man so gar nicht mehr gedacht hatte.
Da sich das Jahr nun mit schnellen Schritten dem Ende nähert bleibt uns nicht anderes als einfach Danke zu sagen. Danke für ein weiteres Jahr der guten Zusammenarbeit an all unsere Kunden und Partnern. Denn ohne diese gute Zusammenarbeit wäre es nicht möglich die Vielzahl an Projekten erfolgreich durchzuführen und auch Spaß an der gemeinsamen Arbeit zu haben – dafür noch mal vielen Dank.
Wie auch in den vergangenen Jahren möchten wir an diejenigen denken, die weniger Glück haben um ein klein wenig zurück zu geben. Daher spenden wir statt der üblichen Präsente zu Weihnachten, auch im Namen unsere Kunden an eine Organisation die sich um diejenigen kümmert die weniger Glück haben und nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Wir wünschen allen für die kommende Weihnachtszeit ein paar ruhige und erholsame Tage und einen guten Rutsch in’s neue Jahr.