Jetzt hat das neue Jahr begonnen und es schreitet mit großen Schritten voran. Wie immer stellt sich die Frage, was sind die Herausforderungen und wohin entwickelt sich die IT? Es ist also Zeit einen Blick in die Glaskugel zu werfen, um zu schauen was vor uns liegt und wohin der Weg führen könnte.
Die IT steht vor einem weiteren großen Wandel. Dieser hat sich in 2011 leicht angedeutet und der Trend wird sich in 2012 weiter vorsetzen. Die Art und Weise, wie wir IT benutzen wird sich grundlegend ändern. Apples iPad wurde anfangs belächelt, aber immer mehr zeigt sich, dass solche Tablets die Zukunft sind. Mit der entsprechenden Infrastruktur im Rücken werden die Tablets „die“ Schnittstelle zwischen User und Applikation. Dazu kommt die Sprachsteuerung, die in Zukunft nicht nur einzelne Wörter oder Kommandos versteht, sondern die Bedeutung von ganzen Sätzen richtig interpretiert.
Die Tage der herkömmlichen Arbeitsplätze auf Basis von massiver Rechenleistung, vieler Ressourcen und dem damit verbundenen hohen Energieverbrauch sind mehr als gezählt. Der Prozess hin zu ThinClients und Tablets wird langsam erfolgen, aber dann immer mehr zunehmen und eine Eigendynamik bekommen, die dann das rasante Ende der herkömmlichen Clients einläuten wird. Diese neue Mobilität und Interaktion mit den verschiedensten Endgeräten zum Zugriff auf Information wird die Zukunft bestimmen.
Die Herausforderung an die IT ist es, diese Zugriffe sicher zu gestalten und trotzdem die nötige Flexibilität bereitzustellen, die der Anwender braucht um seine Arbeit erledigen zu können. Das Thema IT-Security ist und bleibt „das“ Thema der IT. Ihr Stellenwert wird noch weiter zunehmen. Besonders die Absicherung der Kommunikationswege für mobile Anwender wird ein wichtiges Thema werden. Dazu kommt der Schutz von Sondersystemen, wie zum Beispiel Industrieanlagen. Denn gerade hier können Angreifer sehr große Schäden anrichten und unter gewissen Umständen auch Menschenleben gefährden.
Die klassischen Groupware-Lösungen wandeln sich hin zu Collaboration-Suiten, die dann eine umfassende Kommunikation verschiedener Medien bzw. Dienste bieten. eMail wird in Zukunft im geschäftlichen Umfeld als primäres Kommunikationsmedium abgelöst und durch Dienste wie IM ersetzt werden.
Der Einsatz der neuen mobilen Geräte bedingt aber auch eine Anpassung der eigenen Netzwerk-Infrastruktur. Besonders im Bereich des Wireless LAN. Hier wachsen die Anforderungen in Puncto Verfügbarkeit und Performance. Dies hat dann wiederum Auswirkung auf die kabelgebundene Infrastruktur, die nach wie vor die Basis einer jeden IT-Umgebung darstellt. Änderungen in der Netzwerk-Topologie gehören somit auch zu den kommenden Themen in der IT.
Dieser Wandel hat ebenfalls Auswirkung auf die herkömmlichen Anwendungen, wie Office, Exchange, ERP und sogar CAD oder Design. Anwendungen laufen in der Cloud, wobei die Cloud in den meisten Fällen das eigene Rechenzentrum ist. Durch die zunehmende Verbreitung von Tablets ändert sich auch die Bedienung von Anwendungen, hier dominieren die Touch-Bedienung und in der Zukunft auch die Sprache. Dies wiederum bringt Änderungen in der Darstellung von Applikationen mit sich. Mobile Geräte haben kleinere Displays und dadurch eine geringere Auflösung. Hier werden die Anwendungen flexibler, um sich auf verschiedenen Displaygrößen anpassen zu können.
Dieser Wandel macht aber auch vor den Rechenzentren nicht halt. Hier geht die Entwicklung hin zum so genannten „software driven datacenter“. Die Basis dieser Rechenzentren ist eine vSphere Umgebung, die die Ressourcen vollständig steuert und kontrolliert. Auch in 2012 wird VMware seine Vormachtstellung noch weiter ausbauen und die Grenzen des Möglichen immer weiter ausdehnen. In 2011 war der Wendepunkt zwischen physikalischen und virtuellen Systemen erreicht. Es gab mehr virtuelle als physikalische Systeme.
Es werden auch allmählich andere Prozessoren im Server-Bereich aufkommen, die nicht von Intel oder AMD sind. Gerade Hersteller von Prozessoren für mobile Geräte werden hier Fuß fassen. Es bietet sich auch geradezu an, diese energiesparenden Prozessoren für Systeme und Dienste zu verwenden, für die die Rechenleistung dieser CPU’s ausreichend ist. Auch kann man sich große Serverfarmen auf Basis der neuen Prozessoren vorstellen. Energieeffizienz ist hier das Zauberwort, was sich auch deutlich auf die Kühlung der Rechenzentren auswirkt.
Gerade die Energieeffizienz von IT Komponenten wird auch in 2012 ein wichtiges Thema bleiben. Dazu kommen intelligente Lösungen im Bereich des Energie-Managements. Hier wird sich noch einiges bewegen. Besonders sind hier Systeme mit PoE Versorgung anzuführen. Durch ein intelligentes Management lassen sich hier Ressourcen einsparen, die gut für die Umwelt sind und sich positiv auf die Kosten auswirken.
Es bleibt also auch weiterhin sehr spannend in der Welt der IT. Wir freuen uns schon jetzt, uns den kommenden Herausforderungen gemeinsam zu stellen.
Ein frohes neues Jahr!